Wettrup

1111 Jahrfeier

das Dorfgemeinschaftshaus, mit der Freiwilligen Feuerwehr unter einem Dach, zu einer attraktiven Begegnungsstätte geworden ist und gerade hier Ferienwohnungen zur Tourismusförderung entstanden, die alte Schule renoviert, Radwegebaumaßnahmen ebenso wie Erschließungen für Bau- und Gewerbegebiete vorangetrieben wurden. Ein Großteil dieser Erfolge für die Gemeinde im letzten Jahrzehnt sei der Bürgermeisterin Hedwig Wilken-Keeve zuzuschreiben, die mit Leidenschaft für ihre Kommune „wie ein Löwe gekämpft“ habe.

Es hat sich wahrlich eine Menge getan unter der Führung der Ortsbürgermeisterin, die für viele Bürgerinnen und Bürger bedauerlicherweise nicht mehr kandidieren will. Die reich mit wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern und alten Bauernhöfen versehene Ortschaft zeigt vielerlei ihre Handschrift.

Es ist kaum möglich, die einzelnen Initiativen einer gesamten Bürgerschaft anlässlich dieses Jubiläums darzustellen, beispielhaft sollten jedenfalls erwähnt werden die Aktionen der Fastabende Moorhook/Eikhof mit der Darstellung der wichtigsten Gebräuche beim „Schiebenschaiten“, Vorstraße/Bruch mit der Arbeit im Moor, Dallhook/Köterhook mit Verfahren des Bäumeverladens sowie der Fastabend Schultenhof mit der Demonstration des Hufbeschlages.

Spinnen, Drechseln, Körbe- und Stühleflechten, Besenbinden, Schnapsbrennen, die alten Verfahren der Kartoffelernte sowie der alte Brauch des „Tunscheren-Ausbringens“ wurden vorgestellt. Bei dem letzten Brauch werden besenstiel-dicke Weiden etwa einen Meter lang aus dem „Hagen“ geschlagen und nach Entfernen der Rinde und anschließender kurzer Trocknung derart mit einem scharfen Messer bearbeitet, dass „Locken“ entstehen. Wie ein „Wuschelkopf“ sieht zum Schluss der Arbeit das Produkt aus, welches dann, mit Schleifen dekoriert, zu den verschiedensten Feierlichkeiten benutzt wird.

Unterhaltungsmusik von den „Schiebenschaitermusikers“ Volkstänze der Frauen- und Kindertanzgruppe, eine „Schulstunde aus alter Zeit“, die Einweisungen in selbstgemachten Wein und die Schaffellproduktion waren zusätzliche Programmbereicherungen.

Und natürlich war das kulinarische Angebot vom Feinsten. Ob nun Kartoffelsuppe oder Reibekuchen mit Apfelmus, leckerste Buchweizenpfannkuchen mit Speck, alle denkbaren Grilladen, Weine, Schnäpse, Getränke aller Art, überall „Probeschlücke“, die zum Bleiben veranlassen wollten und vor allem die üppige „Tortengala“, wiederum von den Frauen der Gemeinde bestückt, konnten begeistern.

Eine Oldtimer-Ausstellung, das Kinderkarussell, die Treckerparade und das Maskenbildnern gehörten selbstverständlich auch zu dem vollkommenen Programm. Viele Besucher mussten sich in der Tat fragen, wie dies alles von einer kleinen Gemeinde zu bewerkstelligen war.

Bürgermeisterin Hedwig Wilken-Keeve hatte dafür bereits in ihrer Begrüßungsansprache die richtige Antwort parat, in der sie den Begriff der Heimat hervorhob und dabei Almut Haneberg zitierte:

„Heimat bedeutet: vertrauter Ort gelebten Lebens, Häuser, die mich einladen, Gesichter, die Vergangenheit und Zukunft verbinden, Menschen, ohne die ich entwurzelt wäre, und immer das Gefühl, willkommen zu sein“.

Heimat also als vertrauter Ort lebenswerten Lebens und damit, so die Bürgermeisterin, auch Bereitschaft, am Gemeinwesen positiv und aktiv gestalterisch tätig zu sein. Von dieser Grundeinstellung aller Bürgerinnen und Bürger aus Wettrup konnten sich die Gäste aus der Umgegend ein eindrucksvolles Bild machen.